A crazy week in review

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Was für eine Woche die letzte war! Kein Wunder blieb der Blog etwas liegen… Am Donnerstag unerwartet und aus bisher unerklärlichen Gründen („technische Probleme“) in London hängengeblieben und zwanzig Stunden Extrazeit gehabt, die Stadt zu sehen. Not bad, aber anderes blieb natürlich schlimm im Hintertreffen. Highlights waren ein ausgedehnter Rundgang durchs East End in Hoxton und an der Redchurch Street, die derzeit die wunderbarste Londoner Strasse ist. Auch die Savile Row ist immer wieder gut – nicht zuletzt wegen des nahen Dover Street Markets. Und die tollsten Angestellten der Stadt hat Brown’s Focus auf der South Molto Street.

Am Donnerstag war ein Besuch im Atelier des englischen Nachhaltigkeits-Pioniers Christopher Raeburn auf dem Programm – die Schweizer Firma Victorinox hatte dazu eingeladen, deren Creative Director Raeburn seit einiger Zeit ist. Der Besuch in Raeburns Atelier war jede Reise-Strapaze wert! Hier erst ein paar Appetizer, wir werden zu gegebener Zeit noch ausführlicher über den inspirierenden und liebenswerten Herrn mit seinen heiteren Stofftierchen berichten …

Am Freitagabend dann zurück in der Schweiz und erst mal das Leben wieder einordnen. Am Samstag Saisonauftakt auf dem Untersee – das knorrige alte Ruderboot liegt nun endlich wieder an seinem angestammten Platz in Mammern und wartet darauf, in See zu stechen! Wenn denn mal Ruhe einkehren sollte … Gleichzeitig erschien in der NZZ am Samstag eine Vorschau zum European Master Tailor Congress 2014 in Basel, der uns bis zum darauf folgenden Wochenende noch beschäftigen wird.

Tailor Sewing a Jacket

Der Sonntag brachte dann den ausgedehnten Stadtrundgang durch Zürichs Kreativviertel um die Langstrasse im Rahmen von Kreislauf 4&5 – wir haben unter dem Titel ‚We walk in Circles‘ darüber berichtet. In guter Erinnerung sind die Gespräche mit interessierten Teilnehmern und ungewöhnlichen, gastfreundlichen Einblicke in Ateliers und Boutiquen.

Am Montag dann die Aufholjagd in Sachen Arbeit, die ohne weiteres bis Mittwoch andauerte und bei der NZZ folgende Themen zu Tage brachte:

Montag: Eine illustrierte Geschichte des Nylon-Feinstrumpfs, der vor genau 75 Jahren erstmals in den Handel kam und das Bild von Weiblichkeit nachhaltig prägte. Der Artikel ’75 Jahre im Dienste der Weiblichkeit‘ ist online nachzulesen.

Stockings

Dienstag: Eine kleine Betrachtung zur immer wieder auftauchenden Frage, ob man Jeans denn nun waschen soll oder ebendiese tunlichst vermeiden soll. da gehen die Meinungen weit auseinander. Die einen tragen ihre Hosen monatelang, ohne sie zu waschen, um eine schöne Patina zu bekommen, die anderen rümpfen angesichts solcher Praktiken die Nase und waschen die Blauen, bis sie blass sind. Der Artikel ‚Soll man Jeans am besten gar nie waschen?‘ erzeugte auf NZZ Online einen beachtlichen Response…

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Mittwoch: Eine kurze Übersetzung eines Interviews mit Designer Tom Ford, das auf Style.com erschien und uns sehr beschäftigt hat, weil Tom Ford wie üblich sehr deutlich über seine Sprache und Gefühle spricht. Das Stück lautete ‚Tom Ford zieht Zwischenbilanz‘ und fasst zusammen, was der 52-jährige über sein Gewerbe denkt. „Es ist schrecklich, aber das, was heute von Modedesignern erwartet wird, ist nicht mehr nachhaltig“, sagt Tom Ford. Der Druck sei konstant und gewaltig, die Erwartungen der Arbeitgeber hätten sich vom kreativen zum kommerziellen Erfolg verschoben.

66ème Festival de Venise (Mostra)

Am Auffahrtsdonnerstag dann schliesslich eine kurze Zusammenfassung zu den Entscheiden beim ersten LVMH Prize – da heisst der erste Gewinner dieses mit 300’000 Euro dotierten Mode-Nachwuchspreises Thomas Tait und freut sich über den Zuspruch der acht bedeutendsten Designer unserer Zeit. Das Stück ist unter ‚Der Hoffnungsträger‘ nachzulesen. Could be worse!?

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Bis zum Wochenende beschäftigt uns jetzt in Basel der Europäische Massschneider-Kongress EMTC, an dem wir der Branche einmal gut den Puls fühlen wollen und am Freitag auch noch ein Podiumsgespräch zu bestreiten haben. Wir werden natürlich berichten. Hier erst einmal ein paar schnittige Gentlemen vom Eröffnungsabend im Basler Museum der Kulturen … So long!

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