We watch those watches

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Florenz ist ein eitler, mitunter etwas alberner Tanz. Aber zum Glück gibt es die Pitti Uomo! Denn mit grauer Langeweile und Herren in schlecht sitzender, wenig aussagekräftiger Kleidung sind wir ja alle Tage genügend konfrontiert. Es braucht dieses kurze, dreitägige Gipfeltreffen der Männlichkeit, um sich wieder mit neuen Ideen aufzuladen und Motivation zu tanken, um sich auch diesseits der Alpen für die Pflege der Bekleidungskultur einzusetzen. Für alle, die in der Mode tätig sind, sind solche Fokuspunkte auch Reservoirs der Kreativität.

Man kommt in Florenz auf Ideen. Manche sind Unsinn, weil ausserhalb dieses bunten Biotops der geschmückten „Pitti Peacocks“ nicht marktfähig. Andere sind vielleicht einen längeren Gedanken wert. Ein solcher hat uns heute den ganzen Tag nicht losgelassen. Wir teilen diesen Gedanken jetzt einfach mal mit der geneigten Gemeinde der Leserinnen und Leser. Möge jemand den Nerv haben, aus dieser Idee eine Geschäftsidee zu machen. Bitteschön, dieser Service ist gratis.

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Also: Die neuen Herren von heute (oder morgen) tragen ihre Uhren anders. Und zwar in Kombination mit Schmuck. Klar, diese ganzen Armbänder, das kennt man schon eine Weile. Doch bisher trug man die Armbänder rechts, die Uhr links. Oder manchmal auch umgekehrt. Was uns nun aber in Florenz aufgefallen ist, sind die vielen jungen Typen, die Uhr UND Armbänder zusammen am gleichen Handgelenk kombinieren. Sie assortieren Ketten und Bänder zur Uhr. Früher hätte man Angst gehabt, dass die Bänder die wertvolle Uhr zerkratzen. Heute, wo die Uhr eher ein Schmuckstück als ein notwendiges Instrument ist, sieht man das offenbar anders. Siehe die nachfolgende Bildergalerie…

 

Wir sind jetzt mal gespannt, wie lange es dauert, bis eine smarte, schnell denkende Uhrenmarke aus diesem Phänomen ein Geschäft macht, also: Uhren und dazu passend auch das übrige Geklimper anbietet. Natürlich können die Ultraorthodoxen unter den Luxusmarken wie IWC, Patek oder Rolex so eine Rakete nicht zünden. Sie würden ihre konservative Stammkundschaft verschrecken. Aber vielleicht die jüngeren, coolen Marken wie Briston, Nixon, MarchLab, Timex, Shinola oder auch Schweizer Marken wie Oris, Maurice de Mauriac oder Mondaine.

 

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