Sonntagsoutfit: Fausto Colombo

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Am Sonntag, 10. Juli ist in der „NZZ am Sonntag“ das Porträt von Fausto Colombo erschienen, eines charismatischen Norditalieners, den ich nun schon eine Weile kenne (nicht besonders gut, allerdings). Wir treffen uns alle paar Monate irgendwo, ausserdem ist Fausto ein regelmässiger Teilnehmer am Saturday Style Ride. Nun waren wir also an einem Sonntagmorgen in der Zürcher Hochschule für Gestaltung und Kunst ZHdK verabredet – Fausto hatte sich diesen Ort gewünscht.

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Hier kommt der Text aus dem „Stil“-Magazin:

Wie sähe es eigentlich aus, wenn man einen Wikinger mit einem italienischen Dandy kreuzen könnte? Um eine Idee davon zu bekommen, muss man nur Fausto Colombo aus Zürich treffen.

Am besten in sich hinein hört man, indem man den Mund hält – so ist auch Fausto Colombo, 52, zur Selbsterkenntnis gelangt. Er spricht nicht viel, „nur, wenn es nötig ist“, so der bärtige Norditaliener, der seit vier Jahren in Zürich lebt. Colombo sagt über sich, er habe einen italienischen Körper, eine Schweizer Art und eine isländische Seele. Darum sei sein derzeitiger Lebensmittelpunkt Zürich ideal. „Die Sprache ist anders, aber mir entspricht die Schweizer Mentalität sehr“, sagt er.

Ich treffe Fausto Colombo an einem Sonntagmorgen in der Cafeteria der Zürcher Hochschule der Künste. „Ich mag dieses weitläufige Gebäude und spaziere gerne durch die Gänge. Man spürt die kreative Energie des Hauses“, sagt er. Und natürlich sei er etwas neidisch auf die jungen Menschen, die hier studieren, „wenn ich noch einmal jung wäre, wäre das hier genau mein Ding“.

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Colombo war zuvor in seiner Heimat als Journalist tätig. Doch seit er in Zürich lebt, arbeitet er als Kundenbetreuer im industriellen Bereich   er verkauft Magnete und kümmert sich um den italienischen Markt. Sein Partner ist Tenor am Opernhaus. In der Freizeit schreibt Fausto Colombo ein Blog in Italienisch namens  Züri Swissness . Dort sowie auf Flickr und Instagram veröffentlicht Colombo auch Bilder, die er mit seiner Kompaktkamera fotografiert. Das Gerät hat er immer dabei.

Stilistisch lässt sich Fausto Colombo schwer fassen.  Es war stets meine Art, anders zu sein , erzählt er.  Ich bin nicht unbedingt ein Individualist, aber gerne unabhängig.  Er mag Klassik, aber keinen Konservativismus. Colombos prägnantestes Markenzeichen ist der Vollbart, ausserdem trägt er stets bunte Hemden   von Coton Doux aus Paris  , eine Fliege und bunte Socken. Er habe Spass an Kleidung, aber:  Ich verstehe nicht viel von Mode und Stilregeln.  Sein rotes Jackett stammt von Fidelio Rabatt aus Zürich, die Shorts von Alberto aus dem Berliner KaDeWe. Die Schuhe von Mario Bruni wiederum hat er in einem Outlet gefunden. Seine muskulösen Waden zieren zwei grossflächige Tattoos mit Wikinger-Motiven.

Von den Zürchern würde sich Colombo wünschen, dass sie etwas experimentierfreudiger wären.  Die Männer sollten mehr wagen , sagt er, doch hebt er sogleich warnend den Finger:  Aber bitte keine Jogginghosen tragen. Es sei denn, sie gehen gerade ins Gym.

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