The week in review

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Es war vom 16. bis 22. Juni eine volle Woche, wieder einmal – mit einem nun umso entspannteren Wochenende auf dem Boot. Wir blicken zurück auf Ereignisse und Zeilen, die daraus wurden:

Am Montag erschien auf NZZ.ch ein Resümee zu den ersten Männerkollektionen für Sommer 2015, die in London gezeigt wurden – der Artikel findet sich HIER. Wichtigste Erkenntnis daraus: „Als Zwischenbilanz lässt sich bereits jetzt beobachten, dass die Männer sich im Sommer 2015 neuen, etwas weiteren Volumen zuwenden werden. Das Neue sind sicher die grosszügigeren Schnitte. Farbe spielt eine grosse Rolle: Männer werden 2015 selbstverständlich zu leuchtenden Blautönen, zu intensivem Gelb, einer satten Palette von Rottönen und sogar zu luziden Pastellen greifen. Fazit: Die neue Männermode ist hybrid, also zwischen Klassik und Functional Wear zu verorten.“

Am Dienstag dann früh nach Florenz – auf NZZ.ch erschien derweil noch ein zweiter Artikel zum Thema Männer, der das Thema „Spornosexual“ aufnahm. Ein ekelhafter, abstossender Begriff, der verortet werden musste – der Artikel ist HIER. „Geschaffen hat das Wort der britische Journalist Mark Simpson, der vor zwanzig Jahren den «Metrosexuellen» identifizierte und nun damit jene jungen Männer beschreibt, die sich – rundum tätowiert und messerscharf rasiert – vor allem mit der Stählung des eigenen Körpers mittels Maschinen beschäftigen und sich so kleiden, dass ihre Muskeln optimal zur Geltung kommen.“

Am Dienstag zur Mittagszeit dann die ersten mit der Nikon Df und 300mm-Tele geschossenen Bilder aus Florenz auf SRF 3 – siehe HIER. Der Bericht befasste sich mit dieser typisch italienischen Kunst des Sich-anziehens, und wir finden: „Ein Italiener weiss in aller Regel, was ihm steht und seinem Alter gerecht wird. Männer, die sich mit fünfzig noch wie Teenager anziehen, sieht man in Italien weitaus seltener als diesseits der Alpen. «Far bella figura» bedeutet, sich geschmackvoll anzuziehen, sich zu pflegen und anderen nicht auf die Nerven zu gehen. Gut aussehen ist ein Zeichen des gegenseitigen Respekts.“

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Gleichentags erschien auf NZZ.ch bereits der erste visuelle Report über die Männer an der Pitti Uomo in Florenz, und die Bildergalerie schlug in den folgenden Tagen alle bisherigen Stil-Einschaltquoten. Siehe Artikel HIER.Unsere Erkenntnis aus Florenz: „Jedes Mal pilgern sie wieder alle hin, die Männer (und einige Frauen), deren Welt sich um Stil, Bekleidungskultur und Schneiderkunst dreht. Die Pitti Uomo ist auch darum ein Erlebnis, weil sich hier alle jene Dandys und Poseure treffen, deren vornehmlichster Lebensinhalt es scheint, sich herauszuputzen und in betont lässiger Manier vor den Messehallen herumzustehen.“

Am Mittwoch ging es auf der Messe darum, sich mal einen Überblick zu den Kollektionen für Frühling 2015 zu verschaffen – Grosses Highlight war Wooster x Lardini, aber auch Closed war toll, Woolrich Woolen Mills, Salvatore Piccolo, Berwich, Hancock … so vieles mehr!

Am Donnerstag versuchten wir, die vielen Bärte zu verarbeiten, die einem in Florenz begegneten! Hatte man vielleicht schon gedacht, dass das Thema schon am Abflauen ist, so belehrten einem die Herren dort eines besseren: Nie war mehr Bart! Siehe Artikel über die „Bärtigen Brüder“ HIER. „Einen trendigen Drei- oder Sechstagebart, wie ihn inzwischen auch Schweizer Fernsehmoderatoren und Chefredaktoren tragen, ist ja noch verhältnismässig einfach zu bekommen und zu unterhalten. Aber ein Vollbart, der braucht etwas mehr Rückgrat.“

Gleichentags am Donnerstag (sowie am Freitag in der Zeitung, Ausland-Seiten) erschien auf NZZ.ch eine auf dem Rückflug von Florenz getippte Stilkritik zur Proklamation des neuen spanischen Königs Felipe VI – siehe Artikel HIER. Felipe und Letizia sind elegant, finden wir. Und haben das darum auch so geschrieben: „Der neue König Felipe und seine Frau Letizia überliessen für den grossen Tag wenig dem Zufall und kleideten sich comme il faut. Frappierend waren die Unterschiede, als Felipe seinem dreissig Jahre älteren Vater Juan Carlos gegenüber stand, dessen Hosen deutlich weiter geschnitten waren und so auch optisch einen Hinweis auf einen Zeitenwechsel im spanischen Königshaus waren.“

Am Freitag erschien dann die Analyse zu dieser verblüffenden Art von vestimentärer Lässigkeit, die man eben nur in Italien so gehäuft beobachten kann. Es hat mit Kultur zu tun. Siehe Artikel HIER. Es hat mit der „Sprezzatura“ zu tun, dieser Kunst, auch mühsame Dinge betont beiläufig und leicht aussehen zu lassen. „Immer mehr Herren finden Spass daran, sich expressiv zu kleiden. An der Pitti Uomo in Florenz kann man lernen, wie es geht, nämlich: unbedingt mit Lässigkeit.“ Das Stück war wiederum ein Quotenhit und erschien am Samstag auch noch in gedruckter Form im „NZZ Panorama“. Darum gab’s am Freitagabend gleich noch eine Zugabe, nämlich eine Art Manual zum coolen neuen Look der Herren – der Artikel findet sich HIER.

Viele Zeilen – viele neue Ideen, viel Inspiration – eine schöne Woche war’s! Heute fischten wir bei „Westnetz“ schliesslich noch ein Filmchen aus dem Netz, dass die „Videosophen“ Cyril Plangg und Valerie Thurner anlässlich des „Kreislaufs 4&5“ gedreht hatten und ein bisschen merkwürdig ist. Wir kommen als „Freunde sanfter Gentrifizierung“ vor und verweisen darum gerne auf das Werk, siehe HIER.

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