We look at Swiss fashion

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Gestern noch einmal an den Mercedes-Benz Zürich Fashion Days gewesen. Das Urteil vom Donnerstag hat sich bestätigt: Das Highlight war – in Sachen Kreativität und Wagemut – der Annabelle Award. Siehe Bericht hier. Am Samstag gab es zwei Schauen mit je einer „Swiss Selection“, also zwei Mal fünf Kollektionen. Die erste Staffel davon haben wir gesehen. Dabei waren Berenik, RS Hader, Pelikamo, Laend Phuengkit und Kazu Huggler.

Berenik und RS Hader hätte man glatt in eine Schau packen können: Beides sehr strenge, grafische und detailbefreite Kollektionen, die vielleicht für Menschen gedacht sind, denen Weglassen das höchste Lebensziel ist. Im Interieur mag das ein ästhetisch befriedigendes Konzept sein – in der Mode funktioniert es weniger. Man bekommt beim Zuschauen Durst und Hunger – auf etwas mehr! Da hilft es auch wenig, wenn ein Minimal-Techno-DJ spielt oder Kameras die Silhouetten synchron von oben zeigen. Konzeptionell ist das sicher alles gut und smart – aber Mode ist nicht nur Kopfarbeit.

 

Pelikamo ist ein Zürcher Ladenkonzept für Männerkonfektion und kein Designlabel, aber wir wollen da mal nicht zu streng sein, sonst heisst es gleich wieder, wir würden unseren wichtigsten Mitbewerber in Zürich (im Hinblick auf AP&CO) gering schätzen. Das tun wir keineswegs, wir achten die Pelikamo-Kollegen sehr und verneigen uns vor dem Mut, im Grunde ganz gewöhnliche Männerkleidung auf eine grosse Bühne zu bringen. Als Publicity-Stunt sicher eine lohnende Sache! Chapeau, les Pelikamos.

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Laend Phuengkit macht Damenmode mit Designanspruch – und verliert sich des öfteren ein bisschen in den Ambitionen, alles ganz anders und besonders machen zu wollen. Von diesem jungen, sympathischen Mann wünscht man sich vielleicht auch mal eine ganz gewöhnlich Hose mehr und einen Schnitt-Versuch weniger, damit die Ideen auch tragbar wirken. Die Musik zur Show war aber 1A.

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Schliesslich Kazu Huggler – sie hat alles richtig gemacht und die Volksbühne der Mode, welche die Fashion Days ja sind, für eine geschickte Promotion ihrer Ideen genutzt. Sie zog mit ihrer „Bridal“-Kollektion (zum heiraten) alle Register: Ein bisschen „Jöö“-Effekt (mit kleinen Kindern), ein bisschen Spiritualität, Romantik, Eleganz … nur die Musik war krude abgemischt und steigerte sich im Verlauf der Show leider nicht, sondern ging nach dem Auftakt mit Kat Bushs „Wuthering heights“ bereits in den Sinkflug über.

 

Und natürlich wieder Gesichter, Menschen, Charaktere … Voilà, ein paar Schnappschüsse!

 

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