Die letzten Tage gehörten der Männermode an der Pitti Uomo 85 in Florenz – wo die Menswear für Herbst/Winter 14/15 gezeigt wurde. Das Schöne an der Männermode ist ja, dass sie zwar derzeit sehr dynamisch und lebendig ist, trotzdem aber ihren evolutionären Charakter behalten hat. Es geht nicht um Trends und wilde Umstürze, sondern un die Verfeinerung der Garderobe. Männer brauchen keine saisonal neuen Rocklängen, sondern eine Garderobe, die etwas länger mitgeht.
Doch im Vergleich zu früher, als man an der Pitti über milimeterweise Veränderungen der Reversbreite oder leichte Verschiebungen der Knopfstellung am Sakko debattierte, geht heute schon deutlich mehr. Das grosse, längerfristige Leitmotiv ist die ‚Hybridisierung‘ der Menswear, also die fortgesetzte Suche nach einem intelligenten Mittelweg zwischen den einstig erratischen Blöcken Formalwear, Casualwear und Sportswear.
Ein guter Look enthält heute Elemente aus allen Welten, ist also beispielsweise aus der Klassik abgeleitet, mit Materialien aus der Casualwear erneuert und mit den technischen Möglichkeiten der Sportswear ausgestattet oder verarbeitet. Es kann aber auch sein, dass die Casualwear Dinge aus der Klassik übernimmt – man sieht etwa spannende neue Hosen, die eigentlich Chinos sind, aber aus neuen, gewaschenen Wollstoffen gefertigt sind.
Und das Beste an der Pitti Uomo in Florenz ist: Man kann die Dinge hautnah erleben, anfassen, mit den Machern diskutieren und Kontakte knüpfen. Darüber hinaus ist der zentrale Platz der Messe, auch ‚Laufsteg‘ genannt, der beste Ort, um die erwähnten Veränderungen der Männermode an ausgewählten Dandys schon in der Praxis zu sehen.
Wesentlich mehr Fotos aus Florenz gibt es auch auf Facebook: www.facebook.com/jvanrooijen
Photos taken with Nikon Df