We consciously re-couple

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‚Conscious uncoupling‘ – Gwyneth Paltrow und Chris Martin haben anlässlich ihrer Trennung einen schönen Begriff kreiert. Die beiden Stars haben sich bekanntlich ‚im besten Einvernehmen und im gegenseitigen Einverständnis‘ getrennt – bewusst entkoppelt. Vorbildlich. Der Begriff hat Potenzial zum ‚Wort des Jahres‘. Und wird Nachahmer auf den Plan rufen, die wie Gwyneth und Chris die heitere Auflösung ihrer Verbindung verkünden werden. – Worauf steuern wir hier zu? Keine Angst, wir nicht. Sind ein Herz und eine Seele. Aber es hat uns auf eine Idee gebracht. Nämlich auf das ‚conscious re-coupling‘. Damit ist der Schreibende nämlich gerade beschäftigt. Und das geht so:

Vor ziemlich genau einem Jahr habe ich – aus vielerlei persönlichen Gründen – meinen Dienst bei der ‚Neuen Zürcher Zeitung‚ quittiert. Die Einstellung des  ‚Gentlemen’s Reports‘ war damals  der Funken, der das ohnehin gut gefüllte Pulverfass zur Explosion brachte. Inzwischen sind dort aber die meisten der Betonköpfe und Verlagsfunktionäre, welche vor allem auf Effizenzsteigerung und Sparen aus waren, von Bord gegangen, es ist ein neues Management im Sattel, das wieder an die Zukunft glaubt. Und dieser Umstand bot Raum, um nach einem Jahr Funkstille wieder einmal die Beziehungen zur ‚Alten Tante’auf ihre Haltbarkeit hin zu überprüfen.

Und siehe da: Sowohl die ‚NZZ‘ als auch ich gaben  zu, einander in dem Jahr Auszeit ein wenig vermisst zu haben. Wir mussten feststellen, dass eine Dienstzeit von über zehn Jahren wohl irgendwie in Fleisch und Blut über geht – man wird zum Teil einer grösseren Sache, auch wenn einem das bei Licht betrachtet nicht ins individualistische Weltbild passt. Ausserdem ist und bleibt die ‚NZZ‘ einfach die grösste Medienmarke –  ich bin zwar nicht Markenfetischist, aber ein Fan von Qualität. Und so haben wir – im besten gegenseitigen Einvernehmen – das ‚conscious re-coupling‘ beschlossen, ein baldiges Wieder-Zusammenkommen im Dienste des Stils, der Lebensart und der Publizistik. Was war, soll Geschichte sein – der Blick zielt nach vorne, wir wollen Seite an Seite in die digitale Zukunft schreiten. Online first – das soll gelten … aber auch Gedrucktes wird es regelmässig geben.

Und so lautet der Kernsatz dieser Mitteilung in eigener Sache: Ab Anfang Mai 2014 sind NZZ und JVR  wieder vereint. Consciously re-coupled. Ich freue mich, wieder für die Tageszeitung und die Online-Seiten der NZZ als fest-freier Autor in die Tasten zu greifen. Was bleibt, sind ausgewählte freie Engagements für spannende Inhaltsprojekte (etwa Ecoist oder 90sec), namentlich unter dem Hute von ‚Tailormade‚, sowie die wöchentliche Stilrubrik auf Radio SRF 3. Es ist klar, dass es publizistische Parallelen zwischen SRF und NZZ geben kann – ausgeschlossen ist aber, dass ich Projekte, welche ich als Unternehmer betreue, zum Gegenstand von Geschichten in diesen beiden Medien machen werde.

Ein herzlicher Dank geht an dieser Stelle an den liebenswerten und charmanten ‚Advocatus diaboli‘ Roger Köppel und seine rabiat-erfrischende ‚Weltwoche‘, welche mir im letzten Halbjahr grosszügig publizistisches Asyl bot. Es hat nicht von Dauer sein sollen – tut mir leid.

Nachtrag vom 11.4.2014:
HIER noch die Lesart des ‚Klein Reports‘, des Mediendienstes der Schweizerischen Kommunikationsbranche.

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