We say thank you, Clifford

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Eigenlob stinkt, finden wir auch. Darum hätte ich aus eigenen Stücken nicht gerne darauf hingewiesen, dass die deutsche GALA mich auf ihren Schweizer Seiten gerade als einer der „best dressed men“ in der Alpenrepublik gelistet hat. Neben Ikonen wie Gerold Brenner, Dieter Meier und Roger Federer. Der Hinweis auf diese Ernennung kommt aber vom langjährigen und guten Freund Clifford Lilley, der mich für diese Liste nominiert und in die Top 4 geboxt hat. Merci, Clifford. „Der Mode-Papst ist auch ein Styling-König – ob casual oder chic, er ist immer passend gekleidet.“ Das ist fürwahr etwas zu viel der Ehre. Aber ich nehme den Ritterschlag gerne an, weil er aus berufener Quelle stammt.

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Wenn mir einer so eine Schleife umhängen darf, dann Clifford. Schliesslich haben wir vor Jahren zusammen ein Buch geschrieben, „Der Dresscode“. Heute würden wir es anders machen, aber damals wollte der Auftraggeber das so, und für uns war es eine wichtige Etappe auf dem individuellen Weg. Es war damals gut, heute ist eine andere Zeit. Heute trete ich immer stärker für Individualität und den gekonnten Regelbruch ein als für das brave Befolgen von Konventionen.

Dürfen wir uns aber gleich mal revanchieren? Also: Clifford Lilley selbst hätte in die Top 3 dieser Liste der GALA gehört. Was aber natürlich nicht ging, weil er selber in der Jury sass. Es gibt keinen cooleren, souveräneren und verspielteren Typen als den zauberhaften und immer inspirierenden Mr. Lilley. Er hat eine profunde Kenntnis von Mode und Stil, ist belesen und eloquent und ein wahrer Motivator. Sein Leben, das einige Kapitel mehr umfasst als meines, bietet Stoff für einen Roman. Clifford Lilley kommt aus einer anderen Zeit, aus einer anderen Kultur … Frühe Bilder von Clifford zeigen einen jungen Mann, der vom Theater und Tanz träumte, gegen die Widerstände seines Umfeldes, damals im Südafrika der Apartheid. Clifford entfloh dieser Enge rasch, bereiste die Welt, fand neue Freunde in der Schweiz, wo er sich verliebte und blieb. Er wurde zum geschätzten Local Hero und schliesslich zum landesweit bekannten, multimedial tätigen Style Consultant und Personal Stylist.

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Clifford Lilley hat die Mode im Blut, weil er sie liebt. Sie ist für ihn – und das sollte für uns alle gelten! – ein essenzielles Ausdrucksmittel des Daseins. Mode ist nicht einfach eitle Verpackung, sondern eine universelle, die Sprach- und Kulturgrenzen überschreitende Sprache. Das ist meine Überzeugung – und auch die von Clifford Lilley, den ich für seine unermüdliche Energie, seine Spontaneität und Schlagfertigkeit bewundere. Ausserdem kann er einem mit einer einfachen, herzlichen Umarmung die Rippen brechen – ich hab’s selber erlebt.

Es gibt Leute, die sagen, es geben zwei männliche Stilorakel in der Schweiz. Kann sein. Das amüsantere, lebendigere und herzlichere davon ist mit Sicherheit Clifford Lilley. Er geht ins Herz. Dagegen bin ich selbst nur der trockene Professor. Ausserdem hat Clifford eine andere, stillere Seite, die im Scheinwerferlicht nicht sichtbar wird. Die viel Tiefgang hat. Er ist nicht nur der virtuose Poseur und Spieler, auch ein Mensch, der wie wir alle manchmal an sich zweifelt und über das Leben mit ebenso viel Tiefgang nachdenkt, wie er über Mode plaudern kann.

Manche kennen nur einen. Wir aber lieben beide Cliffords – den stillen und den lauten!

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