Cycling is a simple pleasure

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Sommer ist Velozeit – wir lieben es sehr, wann immer möglich eine Ausfahrt auf zwei Rädern zu machen. Keine kraftraubende Herkulestaten und rekordverdächtigen Höhenmeter-Paraden, sondern einfache, charmante Touren von 25 bis 65 Kilometern Länge. Das kann man in der Ostschweiz praktisch in jeder Himmelsrichtung tun, und so findet man uns dieser Tage öfters mal radelnd an den Gestaden von Thur, Rhein, Unter- und Bodensee, die zahlreiche landschaftliche Reize bieten. Das Umrunden des schönen Bodensees mit einem Velo sollte eigentlich zur Grundausbildung jedes Mitteleuropäers gehören!

Auch sollte ein jeder motorisch normal begabte und bewegliche Mensch ein Fahrrad besitzen. Es ist eine der besten Erfindungen der Menschheit. So einfach und so effizient – mit wenig Krafteinsatz vervielfacht der Radler seinen Radius, sieht die Welt aus neuer Perspektive und tut überdies etwas für seine Gesundheit. Es ist diese Einfachheit, die uns am Velo erfreut – man kann dieses Gerät, ganz anders als viele technischen Dinge des modernen Alltags, verstehen und notfalls selber wieder in Schuss bringen. Dies ist eine der ganz grossen Vorteile des Fahrrads gegenüber dem Auto: Man kann es selbst reparieren.

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Und darum wehren wir uns so lange wir nur möglich gegen den scheinbar unausweichlichen Moment, ein E-Bike anzuschaffen. Klar, man gewinnt etwas Kraftersparnis und Radius, und gerade für alte Menschen kann dies ein Argument sein. Aber man verliert auch vieles, was das Velofahren so schön macht: Die Leichtigkeit, die analoge Zuverlässigkeit, die Unabhängigkeit von Netz und Akku, die Durchschaubarkeit seiner Funktionsweise. Für unsere Begriffe ein schlechter Deal. Ständig muss man auf das Akku-Display schielen, Kabel mitführen und überdies ein Mehrgewicht stemmen, das nicht stimmig ist. Wir haben es probiert – und den Mist sogleich wieder verkauft. Keine Option! Auch aus ästhetischen Gründen.

E-Bikes sind im Moment bekanntlich ein Hype, aus unserer Sicht aber auch eindeutig ein Irrweg der Zweirad-Evolution. Sie rauben dem Velofahren seine Seele. Sie machen abhängig, statt einen zu befreien. Sie werden in zehn Jahren nicht mehr funktionieren, die Batterien sind Sondermüll und die Antriebe veraltet. Aber das passt ja zu anderen Gadgets unsere Zeit, allem voran zum Smartphone. Man meint, dadurch frei zu sein, doch sie machen einen zum Gefangenen. Ausserdem verleiten E-bikes die Menschen zur Eitelkeit und Überheblichkeit. Dieses scheinbar souveräne Langsam-Pedalen der ganzen Pedelec-Horden auf ihren schnellen Elektro-Velos, es wirkt so authentisch wie ein Blumenstrauss aus Plastik. Sie mit eigener Muskelkraft zu «zersägen» macht Freude.

Darum: Es lebe das nicht-elektrische Velo – wir werden ihm die Stange halten, so lange es geht!

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PS: Unsere Velos sind ein Bella Ciao «Neorealista» (Nina) und ein «Guv’nor» Dreigänger von Pashley (Jeroen).

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