Digital Detox (6/40)

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Man mag mich einen reaktionären Tech-Sekptiker nennen, der langsam alt wird und deshalb die Sehnsucht spürt, sich wieder ein Stück weit von den digitalen Endlosschlaufen zu entkoppeln, aber offensichtlich bin ich – das zeigen Reaktionen auf diese Detox-Serie – nicht ganz alleine mit diesem Wunsch, und zudem gibt es auch Vertreter jüngerer Zielgruppen, die ähnliches artikulieren. Etwa der Rapper Prince Ea, auf den wir – ironischerweise über Facebook – gestossen sind.

Prince Ea beschreibt in seinem 3,5-minütigen Clip „Can we auto-correct humanity?“ den Stress und den Blödsinn des digitalen Alltags. Das Video auf Youtube wurde bisher etwa 38 Millionen mal aufgerufen – kein Nischenphänomen also.

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In dem Stück geht es darum, dass Menschen heute geschätzte vier Jahre Lebenszeit mit dem Blick auf ihr Smartphone verbringen- Geräten, die vorgeben, einen zu befreien, viele Leute aber stattdessen abhängig machen und entkoppeln. Prince Ea sagt, Mark Zuckerberg müsste sein Facebook richtigerweise „Anti Social Network“ nennen, weil die Leute heute zwar Freundeslisten, aber kaum noch echte Freunde hätten und sich nur noch an der Anzahl von Followers aufrichten, die sie online generieren.

Menschen treffen sich nicht mehr, stattdessen skypen sie, auch wenn sie in der gleichen Stadt wohnen. Prince Ea beschreibt eine „Generation with media overstimulation“, welche die Kunst der „Conversation without abbreviations“ verlernt hat und direkt auf die „digital insanity“ zusteuert. Sicher ein bisschen provokativ, aber: Offensichtlich gärt da eine Art Backlash, den wir auch spüren.

 

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