Wir sind in London – nicht nur der Inspiration und coolen Street Styles wegen, sondern auch, um die Modenschauen im Rahmen von „London Collections: Men“ (LC:M) zu sehen. Nachfolgend einige der Kollektionen, die bisher zu sehen waren – und bei denen auch einigermassen zeigbare Fotos geglückt sind …
Bei den jungen Menswear-Designern, die zum Teil ihre Kollektionen gemeinsam im „Old Sorting Office“ zeigen, fällt auf, wie stark die Kollektionen von Sportswear und einer Lust an weiten Volumen geprägt sind. Für diese Generation / Zielgruppe ist „Slim-fit“ gar kein Thema mehr, eher das Gegenteil: It’s got to be big!
Augenfällig ist auch, wie sehr die klassischen Vorstellungen von „männlich vs. weiblich“ bei den jungen Designern verschwimmen, etwa bei jener Gruppe unter dem Namen „Fashion East“ (Galerie oben). Androgyne Typen geben den Ton an, und der im Mainstream jetzt so omnipräsente Bart ist hier schon ganz passé.
Persönlich bin ich, angesichts der grauenvollen Terrorakte in Paris, die gerade erst wenige Tage zurückliegen, alles alndere als sicher, ob man gut beraten ist, vermummte, paramilitärisch und zornig wirkende junge Männer in Tarn-Klamotten auf den Laufsteg zu schicken, wie das Maharishi (Galerie oben) am Samstagmorgen tat. Die Bilder der Attentäter von „Charlie Hebdo“ vermengten sich auf unangenehme Weise mit dem, was hier als Zeitgeist angeboten wurde. Der sehr verhaltene Applaus zeigte an, dass es nicht nur mir so ging.
Mein persönliches bisheriges Highlight war am Samstagmittag die Show der gerade sehr hippen Astrid Andersen (Galerie oben), die einen sehr wilden und jungen, coolen Mix aus Street Style, Hip-Hop, Gym-Fashion und Comics auf den Laufsteg bringt. This is very London – und genau der Stil, den die jungen Typen hier nun wollen.
Dann gab es noch zwei eher kommerzielle Kollektionen, die am ersten Tag gezeigt wurden: zum einen das US-Label Coach (Galerie unten), für das jetzt der Brite Stuart Vevers die kreative Verwantwortung inne hat (es sah ganz anständig aus), sowie die Präsentation des Traditionshauses Aquascutum, die keine Schau, sondern eine so genannte „standing presentation“ mit Champagner und Häppchen war. See below. Und weiter geht’s – more to come!