Männer Trends Frühling 2016

Ich habe für das aktuelle Kundenmagazin des Kosmetik-Multis Marionnaud einen kleinen Männer-Trend-Guide für das kommende Frühjahr geschrieben, der dort nun auf fünf Seiten erschienen ist. Hier sind meine Empfehlungen zum Nachlesen.

Modemufflig, pflegefaul und stil-immun – dieser Typus Mann ist nun zum Glück passé. Denn heute pflegt und stylt sich auch der Mann bewusst und mit Lust. 10 aktuelle Styling-Tipps.

Mut zu Mustern

Internationale Stil-Beobachter sind sich einig: In der Männermode geht es mit Riesenschritten vorwärts. „Der Mann entdeckt auch seine weichen Seiten“, sagt etwa Trendforscherin Li Edelkoort (in der Annabelle). Die neue Männermode reflektiert den Wandel der Stereotypen – sie kennt heute weite mehr als nur klassische Karos und Streifen. Zum neuen Repertoire gehören auch Blumen, grafische Muster und sogar maskuline Anwendungen von Animal-Prints.

Schliff mit Schleife

Die Krawatte ist im Business out – Herren, die mit dem „Krawattenzwang“ aufgewachsen sind, haben sich vom Langbinder befreit. Gleichzeitig entdeckt eine neue Generation von Männern die Krawatte wieder und trägt sie anders – unbeschwerter, lustvoller und lockerer. Man kombiniert die deutlich schmaleren und matteren Schlipse auch zu Jeans oder Strickjacke. Von der Krawatten-Renaissance profitiert auch deren kleiner Bruder, die Fliege.

Short Business

Viellicht noch ein ungewohnter Anblick, aber wir müssen uns nun langsam daran gewöhnen: Kurze Hosen im Büro. Der Klimawandel schreitet voran, und mit ihm verändern sich die modischen Realitäten. Was früher ein Fauxpas war, ist heute – etwas modisches Talent vorausgesetzt – möglich: Shorts zu Hemd und Jackett, vielleicht sogar zur Krawatte. Allerdings müssen die Shorts schmal geschnitten sein. Im Frühling bitte rechtzeitig die Beine vorbräunen!

Hut tut gut

Der helle und leichte Panamahut war letzten Sommer schon das grosse Ding in Italien – auf der Pitti Uomo in Florenz, dem wichtigsten Laufsteg für neue Street Styles in der Menswear, waren die klassischen Kopfbedeckungen so zahlreich, dass man sich in die zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts zurückversetzt fühlte. Der klassische Panama ist aus getrocknetem Palmenstroh geflochten – je feiner das Flechtwerk, umso exklusiver das Modell.

Schmucker Kerl

Die neuen Männer tragen ganz selbstverständlich Schmuck. Nicht unbedingt das feine Italo-Goldkettchen mit Kruzifix oder den Siegelring alter Bonzen, sondern auffälligen, modischen Klimbim wie aus Schnüren oder Leder geflochtene Armbänder (am besten mehrere zugleich), Charms oder Panzerketten aus Gold, patiniertem Silbe oder Stahl. Ein neues, maskulines Extra ist auch die Hosenkette, an der das Portemonnaie befestigt ist.

Edler Sportler

Die Genres der männlichen Fussbekleidung vermischen sich und machen die klassische Unterscheidung in Sport- und Freizeitschuhe zunehmend unmöglich. So gibt es inzwischen eine Vielzahl interessanter Luxus-Sneakers – also schlichte Turnschuhe aus gutem Leder –, die für den Sportplatz viel zu schade sind, dafür aber gut zu einem Smart-Casual-Outfit ins Büro funktionieren. Achtung: Auch Turnschuhe wollen von Zeit zu Zeit gepflegt sein!

In den Sattel!

Das Leben des modernen Mannes ist dynamisch, schnell, aktiv und vernetzt – manchmal bis zur Unerträglichkeit. Digitale Permanenz erzeugt Stress. Das beste Gegenmittel, um gleichzeitig schnell und für einen Moment netz-unabhängig zu sein ist das Fahrrad. Es lässt einen die Natur spüren, die Stadt erleben und einen Moment die Hände vom Smartphone nehmen. Ausserdem sind die neuen Velos auch ein schickes Mode-Accessoire!

Lass Dein Haar herunter

Erinnert sich jemand an Michael Bolton und Michael Hutchence (INXS), die in den achtziger und neunziger Jahren mit langer Matte die Hitparaden heimsuchten? Lange ist’s her! Doch nun kommt – nach rund 25 Jahren kurz – das wallende Haar wieder in Mode. Manche binden es noch zu einem „Man Bun“ zusammen, Avantgardisten lassen es schon lässig auf die Schultern fallen. Man bedenke aber auch: Mehr Haar bedeutet mehr Pflege.

Take care

Pflege ist für den Mann zur Selbstverständlichkeit geworden. Im Badezimmer steht heute mehr als nur eine Zahnbürste, ein Deo und ein Aftershave. Er rasiert sich – bzw. wenn er dies nicht tut, pflegt und stutzt er mit Lust und Sachkenntnis seinen Bart. Sowie sein Körperhaar. Er pflegt seine Gesichtshaut und gönnt auch seinem Körper etwas. Natürlich weiss er auch um die stimulierende Wirkung von Düften und variiert diese je nach Tageszeit und Wochentag.

Let’s go shopping

Männer schicken heute nicht mehr die Gattin zum Shopping, sondern kaufen selber ein – durchaus auch nach dem Lustprinzip. Symbol dieses Wandels ist die für Männer noch neue Taschenform des Shoppers: Das ist eine rechteckige, eher lange Henkeltasche, die man an der Hand trägt. Es gibt sie aus Leder oder robustem Canvas – sowie aus Kombinationen davon.  Neben Handy, Geldbeutel, Schlüssel und Tablet passt auch ein spontaner Einkauf rein.