Letzten Sonntag, 13.3. in der „NZZ am Sonntag“: Der attraktive Aaron Kohler, ein für sein Alter schon ziemlich weit gereister Individualist, den ich im Februar im Umfeld der „Mode Suisse“ traf, wo er der Baselbieter einen Auftritt als Model hatte. Man kann ihn HIER sehen, wie er auf dem Laufsteg aussieht (in einem Entwurf von Julian Zigerli) … und hier kommt mein Text zu unserer Begegnung an einem grauen, windigen Wintertag.
Nach langen Jahren in Parkas und Windjacken entdecken die Männer den klassischen Mantel wieder. Der Baselbieter Aaron Kohler zeigt, wie man ihn lässig trägt.
Ich traf Aaron Kohler an einem trüben Sonntag im Februar in Zürich, als er auf dem Weg zum Fitting der „Mode-Suisse“-Show im Löwenbräuareal war. Das Fitting ist eine mehrstündige Haupt- und Kleiderprobe für eine Modenschau – es erfordert von den Models vor allem Geduld, denn man sitzt ewig lange herum, bis man aufgerufen wird. Aaron Kohler kennt das, und es macht ihm nichts aus. Es gehört zum Job eines Models. Und den übt der 28-jährige nun schon seit zehn Jahren aus.
Aaron Kohlers erster Einsatz als Model war eine Talentschau für Manor in Basel. Seither bereist er die ganze Welt, um Laufstege abzuschreiten und sich fotografieren zu lassen. Vor allem in Asien ist er sehr gefragt. Sein bisher grösster Job war für ein Haarprodukt von Vidal Sassoon. „Das Foto hing im ganzen asiatischen Raum an den Plakatwänden“, erinnert sich Aaron Kohler, „Allerdings hatte ich eine sehr spezielle Frisur, dank der mich dann doch nicht gleich jeder erkannte.“
Kohler modelt gerne. Er sagt: „Man wird mit Dingen konfrontiert, die man sonst im Leben nicht sehen würde.“ Man sei früh auf sich selbst gestellt und lerne, mit Menschen umzugehen. Der Job habe seinen Horizont geöffnet. „Jedes Mal, wenn man von einer Reise und einem Job zurück kommt, bin ich wieder ein Stückchen gewachsen und als Person gereift“, sinniert Aaron Kohler.
Zwei Jahre lang hat Aaron Kohler in Asien gelebt, zuerst in Korea, dann in Hongkong. Als er vor kurzem nach Muttenz zurückkam, um sein Architekturstudium an der Fachhochschule Nordwestschweiz fortzusetzen, sei das schon ein Kulturschock gewesen: „Ein halbes Jahr lang spielte ich mit dem Gedanken, wieder nach Asien zu gehen.“ Inzwischen ist Kohler auch als Fotograf tätig. „Ich habe vor kurzem an der Photo 16 meine Arbeit zeigen können und meine erste Modestrecke in einem Magazin publiziert“, erzählt er stolz.
Seinen eigenen Stil kann Aaron Kohler nur unzureichend in Worte fassen. Allerdings: „Mir ist schon wichtig, wie ich aussehe und auf andere wirke. Je älter ich werde, umso mehr Gedanken mache ich mir darüber.“ Darum hat er sich in Mailand unlängst auch diesen grauen Mantel von Calvin Klein gekauft. „ Ich habe bisher in meinem Leben nie einen Mantel getragen, aber ich mag das Gefühl dieses klassischen Stücks, es verändert einen“, sagt er.
Unter dem Mantel trägt Kohler ein schlichtes schwarzes Shirt des Basler Newcomer-Labels Marvin Manyana und eine schmale Stretch-Jeans von H&M. „ Ich mag figurbetonte Mode“, sagt der Blondschopf, „Es muss aber nicht bunt sein, mir sind die neutralen Töne lieber.“ Aaron Kohlers spitze Loafers sind von Aldo. „Die Schuhe sehen zwar aus wie von Dior Homme, sind aber ein Stück günstiger“, lacht er schelmisch.