Sonntagsoutfit: Familie Nagy-Schneebeli, Winterthur

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Gestern Sonntag, den 17. April in der Reihe „Sonntagsoutfit“ der „Stil“-Beilage in der „NZZ am Sonntag“ erschienen: Das erste Foto dieser Serie, auf dem DREI Menschen zu sehen sind. Es sind die Eltern Sara Schneebeli und Roland Nagy mit ihrem einjährigen Sohn Emil, die ich an einem Sonntagnachmittag im Café am Römerholz in Winterthur traf. Ich finde, die Familie stellt den Spirit von Winterthur ganz gut dar: ein bisschen alternativ und bio, naturverbunden und bodenständig, aber jung im Herzen. Hier kommt der Text.

Winterthur ist kein leichtes Pflaster, wenn es darum geht, Menschen in Kleidung zu erspähen, die zu erwähnen sich lohne täte. Der proletarische Geist der Industrie- und Arbeiterstadt lebt weiter, zumindest in den Outfits der Winterthurer. Auf dem Goldenberg, dem Sonnenhügel Winterthurs, wird am Sonntag in Jogginghosen und Hoodies die Shisha geraucht, aber gut angezogene Individuen sind keine auszumachen. Doch zum Glück gibt’s auch das Römerholz, wo die Sammlung Oskar Reinhart residiert – sowie das Café mit der eleganten Sonnenterrasse dort. Hier traf ich Mitte März die Familie Nagy-Schneebeli aus Winterthur, die ein authentischer Hingucker war.

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Sara Schneebeli, 40, ist Managerin dreier Kinderkrippen in Winterthur und trug eine coole Latzhose und ein kariertes Hemd von Lee, dazu Turnschuhe von Nike und eine Art Palästinensertuch von Beck Söndergaard. Ihr Mann Roland Nagy, 36, ist Lehrer in Russikon und trug eine indigoblaue Hose von Hansen, ein grünes Tweed-Jackett von Filson, ein kariertes Hemd von Fjäll Räven und eine Mütze von Stetson. Seine bunten Sneakers waren von Adidas. Seit ich in der Schweiz lebe, habe ich eine bessere Garderobe“, sagt Roland Nagy, „Interessiert hat mich Mode zwar immer, aber ich hatte lange nicht die Mittel dazu.“

„Sonntags gehen wir immer raus, egal was für Wetter ist“, so das Elternpaar, das mit ihrem einjährigen Sohn Emil unterwegs war. „Wir sind beide voll berufstätig und dadurch ist der Sonntag der einzige Tag, den wir zusammen haben. Wir versuchen darum, diesen Tag in vollen Zügen zu geniessen.“ Sara Schneebeli bezeichnet sich selbst als Globetrotter – das komme von ihren Eltern, die Hippies waren und permanent umgezogen sind. „Wir haben auch mal eine Zeit lang in Ghana gelebt“, erzählt sie, „und ich merke heute, wie sehr mich Afrika geprägt hat.“ In guter Erinnerung seien ihr die Lebensfreude und Ausdruckskraft der Einheimischen, ausserdem würden die Kinder viel früher zur Selbständigkeit erzogen. „Das versuchen wir auch Emil weiterzugeben“, sagt Schneebeli.

Einkaufen tut die Familie am liebsten lokal, meistens bei Iovino am Winterthurer Kirchplatz, oder bei Jeanslife. „Dieser entspannte Stil entspricht unserer Lebensart“, sagen die beiden. Auch Abstecher nach Zürich, vor allem zu Yore, gehört zu Sara Schneebelis Interessen. Kinderkleidung kauft Sara Schneebeli oft bei Stadt Land Kind oder Zirkuss in Zürich: „Mir ist wichtig, dass die Kinderkleidung nicht aus Fernost kommt. Wir verdienen beide Geld und wollen mit unserem Einkauf auch gerne Verantwortung tragen.“

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1 Comment

  • Antworten April 23, 2016

    Marc Schmid

    Die Jacke von Filson und der Hut sind der absolute Hammer!

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