Das Bodensee-Magazin „Ankzent“ hat mich für seine aktuelle Ausgabe porträtiert – der Anlass war die ein Artikel der deutschen „GQ“, in dem ich als „am besten angezogenen Mann der Schweiz“ ausgezeichnet wurde. Das Magazin „Akzent“ hat deshalb beschrieben, was ich auf dem Foto trage, das Goran Basic im Herbst 2014 von mir schoss. Und hier ist das ganze Interview, das ich der Autorin von „Akzent“ gab:
Was bedeutet es für Sie, von „GQ“ zum bestangezogenen Mann der Schweiz gewählt geworden zu sein?
Von der Fachzeitschrift „GQ“, für die ich vor mehr als zehn Jahren selbst eine Zeit lang tätig war, als „bestangezogener Mann der Schweiz“ ausgzeichnet zu werden, ist für mich eine überraschende Ehre. Denn ich bin mir sicher, dass es in der Schweiz eine kleine Hundertschaft von Männern gibt, die mehr investieren und länger vor dem Spiegel stehen, und diesen Titel bei objektiver Prüfung eher verdient hätten. Weil für die Auszeichnung natürlich auch eine gewisse „Visibilität“ – oder Prominenz, wie man heute oft sagt – wichtig ist, fiel die Wahl wohl auf mich. Ich nehme die Ehrung gerne an, sehe sie aber, wie in der Laudatio von GQ beschrieben, vor allem als Kompliment für meine Arbeit als Berichterstatter und nicht als Wertung meiner persönlichen Outfits.
Ändert sich dadurch etwas in Ihrer Arbeits- oder Lebensweise?
Ich darf mir jetzt natürlich noch weniger als zuvor modischen Schlendrian leisten, schliesslich hat man jetzt eine fast autoritäre Vorbildfunktion – ich scherze natürlich. Im Ernst: Ich werde mich weiterhin jeden Tag genau so anziehen, wie mir gerade zumute ist. Und die Auszeichnung spornt mich an, weiterhin als Brückenbauer und Vermittler für Mode- und Stilfragen Zeit und Energie zu investieren, denn es gibt noch sehr viel zu tun!
Gibt es einen (modischen) Unterschied vom Mann in der „Großstadt Bodensee“ zu anderen Regionen?
Die regionalen Unterschiede bezüglich der Kleider- und Modesitten haben sich europaweit sehr angeglichen – dies hat mit der überall identischen „Grundversorgung“ durch die immer gleichen Ketten zu tun. Ein durchschnittlicher Mann in Kreuzlingen zieht sich heute nicht mehr wesentlich anders an als ein Mann in Liverpool oder Marseille. Wo ich noch Unterschiede sehe ist bei der „Dichte“ der modebewussten Individuen – da sieht man natürlich in den urbanen Ballungsräumen der europäischen Grossstädte mehr Varianten, mutigere Statements und grössere Kreativität als „auf dem Lande“. Ich schätze aber die Bodenseeregion sehr für ihre Naturschönheit und wohltuende Ruhe und wünsche mir an den Gestaden des europäischen Binnengewässers nicht unbedingt mehr modische Nervosität!