We believe in the power of expression

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And the beat goes on … nach London steht dieser Tage die Pitti Uomo in Florenz auf dem Programm – dies ist die vitalste, lebendigste und vielfarbigste Zelebration von Männlichkeit im ganzen Modekalender, und man müsste schon ein arg arroganter Kaltblüter sein, um angesichts der Vielfalt der modischen Expressionen nicht angetan zu sein. Sicher, vieles ist auch Klischee und Karneval – aber doch sicher so viel mal inspirierender als jede Fasnacht?

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Ausserdem dies: Es wird dieser Tage ja leidenschaftlich darüber debattiert, wie weit der individuelle Ausdruck von Freiheit gehen kann – insbesondere der von Presse und Satire. Aus meiner Sicht sind dies unstreitbar hohe Werte und zivilisatorische Errungenschaften, die es gegen Angriffe zu verteidigen gilt. Doch das gilt auch für die Freiheit des modischen Ausdrucks. Man signalisiert mit Kleidung, für was man einsteht. Auch wenn es nach nichts aussieht, ist das ein Statement, vielleicht nämlich dafür, dass man nichts zu sagen hat.

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Die Freiheit des eigenen Stils ist gross, und es ist heute praktisch jedem freigestellt, seine Überzeugungen mit entsprechender Kleidung sichtbar zu machen. Es ist eine Freude, dieser Tage durch Florenz zu wandeln und zu sehen, wie divers unsere Gesellschaft ist. Und was den Bart betrifft, der gerade sehr dazu gehört: Der hat so gar nichts mit dem Barte des Propheten zu tun, der jetzt weltweit in Misskredit steht.

1 Comment

  • Antworten Januar 16, 2015

    Dirk

    Wiederum tolle Bilder, toller Text. Vielen Dank dafür, dass Sie sich Mühe geben. Was mir besonders daran gefällt, ist dass Sie jedes Thema beleuchten, doch nicht nur beim Thema bleiben, sondern quasi das Fachgebiet übersteigen. Der Zusammenhang wird deutlich. Kleider sind nicht nur Klamotten, sondern Gesellschaft. Ja freilich, Kleider machen Leute, doch ich erinnere mich noch gut, wie in unsrem Dorf in den 70ern und 80ern nur noch Männer, die vor dem 2. Weltkrieg geboren waren, täglich Jakke/Krawatte/Anzug trugen. Die Generation danach Pullis… Interessant ist auch, dass trotz aller Freiheit jedes Fachgebiet seine unausgesprochenen Normen behalten hat. Der Geist von 68 macht es da oft schwer. In einer Zeitungsredaktion, die ich kenne, geht nur der Chef des Wirtschaftsressorts täglich mit Sakko/Krawatte, alle andern schwören auf Pullis. „Anzug an? Wer ist denn gestorben?“

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