We had a good view

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Die Kollektion von Zién.

Der Morgen danach, nach dem ersten Abend der Zürich Fashion Days. Mit einem leichten Spannen hinter der Stirn sitzt man da und zappt durch die Facebook-Fotos der Veranstaltung. A prostet seinen virtuellen Freunden mit einem ganzen Team von Anzugträgern zu, B posiert mit Ex-Model Werner Schreier, C grimassiert feuchtfröhlich-glasig, D küsst ein Plakat mit einem Mercedes-Benz-Stern und E bis Z posten leicht unscharfe Fotos vom Laufsteg, aus der ersten bis zwölften Reihe, auf denen man langbeinige Schönheiten sieht, welche mit verschränkten Beinen und gereckten Hälsen irgendwo hin schauen. Wohin? Worum geht es bei der Veranstaltung schon wieder?

Genau, um die Mode. Und da gab es durchaus etwas zu entdecken. Die Hälfte der Labels – Gabriele Colangelo, Zién, LBD White und Felder Felder – kannte ausser den Mädchen von der „annabelle“, welche das Programmheft geschrieben hatten, niemand. Auch Habitués nicht. Das kann durchaus spannend sein. Ein Schelm, der die Auswahl als „zufällig“ bezeichnen möchte.

Gabriele Colangelo ist ein aufsteigender Stern am Mailänder Firmament. Der introvertierte Designer macht wunderbare Stoffe, die man so selten auf dem Laufsteg sieht. Die Schnitte sind geradlinig, grafisch und geometrisch, wohl um die Stoffe zur Geltung zu bringen.

LBD White, die „Hochzeitslinie“ des Zürcher Labels Little Black Dress, ist auch aus tollen Stoffen gemacht. Der ganze Look vielleicht etwas pompös, aber: Frauen wollen offenbar Prinzessinnen sein. Die Schnitte sind geradlinig, grafisch und geometrisch.

Zién ist ein junger Pole, der mit scharfen Kontrasten arbeitet und ein Faible für glänzende, beschichtete und gebondete Stoffe hat. Die Schnitte sind geradlinig, grafisch und geometrisch.

Und Felder Felder ist ein deutsches Zwillings-Geschwisterpaar, das in London lebt und arbeitet. Zwei Blondinen, deren Schnitte geradlinig, grafisch und … nein, durchaus auch mal fliessend sind, nicht nur geometrisch. Eine kleine Abwechslung.

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Gabriele Colangelo.

Zum Schluss des Abends steht man dann wieder gut gelaunt im Zelt auf dem Turbinenplatz und zerreisst sich das Maul über alles. Man spottet über den Moderator, dessen Rückenschlitz am Sakko noch zugenäht war, man lästert über die verbastelten Ex-Schönheiten in der ersten Reihe und den Bachelor (wer ist das?), der in der ersten Reihe sass. Alles Gestänker auf hohem Niveau. Und ein bisschen undankbar, denn wenigstens hat Zürich jetzt ein paar Fashion Days. Während derer man exzellent umsorgt und von Hyatt auf hohem Niveau umsonst verköstigt wird. Das ist alle so grosszügig, dass es fast egal ist, wenn die Mode hier nicht das Hauptthema ist.

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Schlussbouquet mit Felder-Felder.

 

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