Vor Wochenfrist durften wir – als Umsonst-Auskunftsperson, what else! – im beliebten Gratisblättchen ’20minuten‘ ein paar Frühlingstrends zum besten geben. Nicht dass uns das nicht gepasst hätte, auch Gratissachen können durchaus gehaltvoll sein. Aber aussehen tut es halt schon nicht so schön, dieser wilde Mix aus Werbung und Inhalt. Wie auch immer: HIER ist der untenstehende Text nachzulesen!
Stilexperte Jeroen van Rooijen verrät, was angesagt ist – und was besser im Schrank bleibt.
Entweder ist der Frühling tatsächlich so früh gekommen, dass kaum jemand Zeit hatte, sich Outfit-technisch darauf vorzubereiten, oder die Angst vor spontan einbrechender Kälte ist schlicht noch zu gross. Ein Blick auf die Strassen zeigt, dass die angenehmen Temperaturen zwar durchaus zum draussen Verweilen animieren, jedoch sind die Leute noch ziemlich vorsichtig, was ihre Frühlingslooks angeht. Stilprofi Jeroen van Rooijen hat dies am Morgen im Zug auch so erlebt: «Zwar gibt es einige, die bereits im T-Shirt unterwegs sind, aber andere tragen immer noch die Winterjacke. Modemässig ist es momentan noch ziemlich undefiniert.» Sie fühlen sich in Sachen Frühlingslook selbst auch noch undefiniert? Darauf gibt es zwei Antworten: Individualität und Farben.
Farben bei Männern und Frauen
Es ist – bereits seit längerer Zeit – nicht mehr so, dass man einem Trend folgen muss, um modisch richtigzuliegen. Vielmehr geht es darum, all die Trendrichtungen für sich selbst zu entdecken und individuell einzusetzen. Trotzdem, in diesem Jahr kommt man um Farben fast nicht herum.
Stilexperte van Rooijen setzt seine Modekarten in diesem Frühjahr auf starke Farben – sowohl bei Männern als auch bei Frauen. Gerade bei Letzteren dürfen diese grossflächig eingesetzt werden: «Wenn ich ein Kleidungsstück aussuchen müsste, dann wäre es für die Frau ein knallpinker Mantel oder ein langer Rock.» Nur Shirt oder Schal reiche in diesem Fall nicht. «Man darf sich in diesem Frühling ruhig bewusst etwas überfordern. Die Reaktionen werden für sich sprechen», so der Stilexperte.
«Es geht um den Kontrapunkt»
Was die Männer angeht, so gehe der Trend eher weg von sehr starken, leuchtenden Farben. Van Rooijen: «Da würde ich eher auf blassere Farben setzen. Solche, die aussehen, als wären sie von der Sonne gebleicht worden.» Einer der wenigen Trends, die in diesem Jahr wirklich neu sind, ist das Blumenmuster für den Mann. Dass dies nicht unmännlich aussehen muss und durchaus stilvoll sein kann, beweist laut van Rooijen die Frühling/Sommer-Kollektion von Dries van Noten. Dort treffen düstere Farben gekonnt auf Blümchen.
Weitere Trends in der Frauenmode sind sportliche Elemente sowie voluminöse Kleidungsstücke. Dies ist nichts Neues, jedoch können sie in einfallsreichen Kombinationen durchaus neu daherkommen. Es geht – auch hier – um die Individualität. «Kontrapunkte sollten bewusst gesetzt werden. Also kombiniert man zum Beispiel enge Shirts mit weiten Röcken», so Van Rooijen. Auch denkbar sind Kleider zu Turnschuhen, wenn man sie gekonnt kombiniert. An Sexiness müssen die Frauen deshalb nicht einbüssen, denn: «Sportliche Elemente sind immer sexy. Und auch das weiteste Kleid kann dank schlanken Beinen und High Heels verführerisch aussehen.»
Männer werden eleganter
Und wie sieht es mit den No-Gos aus, Herr Stilexperte? «Glänzende Leggins haben ihren Zenit mit Sicherheit überschritten», so Van Rooijen. Bei den Männern seien einerseits Karo-Muster nicht mehr das Neuste und «diesen Hipsterlook mit Parka, Rucksack und Beanie habe ich langsam gesehen». Der Trend gehe eher in Richtung Eleganz. (hum.)