Jetzt naht dann wieder diese unsägliche Zeit der Geschenkejagd. Es graut einen vor überhitzten, überfüllten Fussgängerzonen und Warenhäusern voller gestresster Menschen mit vielen Taschen voller unnötigem Mist. Was kann man tun? Denn einige Ausgewählte wird auch der grösste Konsumkritiker beschenken wollen. Wir machen es also so: Wir kaufen prinzipiell alle Geschenke bei kleinen, besonderen Geschäften ein, die tendenziell keine Filialbetriebe haben und das Besondere kultivieren. Wo man noch Dinge bekommt, die nicht in jedem Trash-Katalog abrufbar sind.
Eines unserer absoluten Lieblingsgeschäfte in dieser Kategorie ist – neben dem bereits vielfach erwähnten Soeder – das Spezialgeschäft FABRIKAT an der Militärstrasse in Zürich. Es ist ein himmlischer Ort voller analoger Freuden für Menschen, die mit ihren Händen noch mehr tun als nur auf Tastaturen herum tippen. Regina Schibli und Donovan Gregory von Fabrikat verkaufen „Working Goods“, und das ist etwas, dem man gerne sein Vertrauen schenkt. Schliesslich gibt es immer irgendwo etwas zu werkeln, und etwas, womit man arbeiten kann, ist ebenso gut wie etwas, was funktioniert.
Ich habe in der Vorweihnachtszeit 2014 erstmals über den Laden in der „Neuen Zürcher Zeitung“ geschrieben, später dann auch auf dem Nachhaltigkeits-Portal Ecoist. Beide Artikel sind noch abrufbar. Auch wenn man nichts zu kaufen gedenkt, sollte man hingehen, denn das Interieur, in das die Macher rund 6000 Stunden Handarbeit investiert haben, ist unglaublich. „Uns schwebte etwas vor, das aussieht, wie wenn Frank Lloyd Wright, Carlo Mollino und Jules Verne sich gemeinsam an ein Projekt gewagt hätten“, sagen die Fabrikat-Macher über die Kunst von Holz-Handwerker André Alder, der den Laden entscheidend geprägt hat.
Alle Fotos: © Donovan Gregory für Fabrikat