Alle Welt fährt über Pfingsten in den Süden und nimmt dafür stundenlang Stau in Kauf. Wozu? Um dort im Tessin ein bisschen zu schwitzen? Kann man auch sehr gut auf der Alpennordseite – Temperaturen von 34 Grad waren dieser Tage angesagt. Warum also in die Ferne fahren? Wir können uns wenig grässlicheres vorstellen als bei dieser Hitze lange Auto zu fahren.
Und deswegen sind wir dieser Tage kaum gefahren, nur ein bisschen mit dem Velo, und einmal dann doch mit dem Auto ein paar Kilometer bis nach Elgg, dem letzten Kaff des Kantons Zürich (an der Grenze zum Thurgau), wo eine wundervolle Sommerwanderung durch zwei magische Tobel beginnt. Die Tobel-Trophy führt das herrlich kühle und schattige Farenbachtobel hinauf bis zum urchig-sympathischen Landgasthof Guhwilmüli. Dazwischen gibt’s waghalsige Stege über Schluchten und einen völlig überraschenden Waldsee.
Von der Guhwilmüli geht’s noch ein Stück den Hügel hoch (er heisst Schauenberg und ist ein beliebtes Ausflugsziel), den wir dann aber links liegen liessen und in einer sanften Kurve durch die Wälder nach Unterschlatt spazierten. Dort hat es eine Badi mit einem kleinen Restaurant, die sich für einen Halt anbietet, bevor es das wirklich bezaubernde, wiederum herrlich kühle und verwunschene Rörlitobel hinab nach Kollbrunn geht. Dabei passiert man einen begehbaren Wasserfall und die Tuffstein-Terrassen der „Tüfels Chilen“, einer unglaublichen schönen Quelle. Ab Kollbrunn bringt einen die S-Bahn via Winterthur-Grüze wieder schwuppdiwupp nach Elgg. Die Zu-Fuss-Strecke misst 13 Kilometer und ist in drei Stunden locker zu machen.