Wie viele Düfte braucht ein Mann?

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Sie gaben auf Facebook vor kurzem einen Einblick in Ihre persönliche Duftbibliothek mit einem kleinen Dutzend Flakons. Dabei fragte ich mich: Wie viele Parfums soll ein Mann denn haben, und sollte er nicht jedem Duft mindestens fünf Jahre treu bleiben? M.K.

Ich sehe schon, wohin Sie mit Ihrer Frage zielen: Beständigkeit, Beharrlichkeit und Konsequenz sind tatsächlich oft eher Indizien für guten Stil als zu viele modische Launen. Diesbezüglich falle ich durch. Und gebe zu: Auch ich bewundere Zeitgenossen, die mit einem oder zwei Düften ein ganzes Männerleben durchhalten. Andererseits: Düfte sind auch etwas, mit dem man – bitte immer subtil! – Stimmungen anzeigen kann. Insofern ist ein etwas grösseres Vokabular nicht schlecht. Es gibt ja Tage, an denen man unnahbar und topseriös wirken will – und andere, an denen man etwas verspielter gelaunt ist.

Das nachfolgende wäre das Minimum für meine Begriffe: 1. ein frisches, eher sommerliches Cologne fürs Weekend, 2. ein etwas herberes Pendant dazu für die kalten Tage, 3. ein etwas mystischerer, abendlicher Duft zum Ausgehen, 4. ein ,seriöser‘ Klassiker fürs Business und 5. ein intensiver Exot für wilde Launen, in denen man etwas mehr wagen möchte. Die Parfümerie Ihres Vertrauens hat sicher konkrete Namen dazu.

Wenn Sie aber dennoch meine Favoriten auf dem angezeigten Bild (v.l.n.r.) wissen wollen: Vétiver Oriental von Serge Lutens (erträgt man nicht jeden Tag), Acqua Di Parma Colonia Classic (geht jederzeit problemlos), Santal Massoïa von Hermès (etwas schwülstiger, abendlicher), Sartorial von Penhaligons (klassisch und maskulin), Vetiver Extraordinaire von Dominique Ropion für Frédéric Malle (mysteriös und tief), Acqua di Parma Colonia Intensa (eher im Winter), Fumerie Turque von Serge Lutens Palais Royal (braucht Nerven und gute Laune) und Acqua Colonia von Officina Profuma di Santa Maria Novella (geht jeden Tag).

1 Comment

  • Antworten April 7, 2016

    Martin

    Mit Düften führt man in die Irre. «Ich kann dich gut riechen» ist mehr als eine Floskel. Ob uns jemand von erster Sekunde symphatisch ist oder nicht, entscheidet nicht das Aussehen oder das was er sagt, sondern der olfaktorische Eindruck. Düfte überdecken dies und schon manche und mancher wurde auf den zweiten Duft herb enttäuscht. Ich möchte ja niemanden ent-täuschen. Deshalb halte es mit der alten Weisheit: «An Männehaut kommt nur Wasser und Seife» – Ich gebe zu, ein duftneutrales Trockendeo und die klassische Nivea-Creme auch noch.

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