Sonntagsoutfit: Simone und Christof, Zürich

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Am Sonntag ist im „Valentinstag-Special“ des „Stil“-Magazins der „NZZ am Sonntag“ das Foto von Simone Michael und Christof Eichenberger erschienen. Ich traf die beiden schon Ende November in Zürich, anlässlich der „Blickfang“, und hatte das Foto aufgehoben für den Tag, an dem wieder mal ein Paar gefragt wäre. Klar, dass sie nun zum Valentinstag-Special zum Einsatz kamen. Ich fotografierte Simone und Christof am Zürichsee, gleich gegenüber dem Kongresshaus. Es war ein Sonntagnachmittag, wie er für diesen Winter typisch ist: Milde Temperaturen, bleiche Sonne, kein Schnee. Hier kommt der Text.

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Manchmal trifft man Menschen, die auf den ersten Blick nicht zusammenzupassen scheinen. Einmal scheint die Physiognomie unvereinbar, ein anderes Mal der Charakter, oder dann und wann der Modestil. Und dann gibt es die Paare, die zusammen so exzentrisch aussehen, dass es wie eine unstatthafte Kumulierung der Effekte wirkt. So als würde die Intensität der Merkmale fast zwangsläufig zum Knall führen. Simone Michael (43) und Christof Eichenberger (44)aus Thalwil scheinen so ein Paar, das sehr gegensätzlich wirkt. Sie sind es aber nicht, sondern harmonieren bestens, wie sie glaubhaft versichern.

Simone Michael ist als Rechtsanwältin tätig und arbeitet am Zürcher Stadtrand bei einer landesweit tätigen Krankenkasse. Bei der Arbeit ist sie an gewisse Kleiderregeln gebunden. In der Freizeit und am Wochenende kleidet sie sich jedoch bewusst expressiver. Sie mag ausgefallene Kleidung, auch von kleinen Labels, die sie auf Messen oder im Internet findet. Zudem macht Simone Michael gelegentlich etwas selbst – zum Beispiel einen selbstgestrickten, extralangen Pulli. Sie kombiniert diesen mit schwarzweissen Leggings von Marni sowie maskulinen Schnürschuhen von Navyboot. „Auch die im Stil von afrikanischen Wax-Prints bedruckte Tasche ist von Marni. „So könnte ich wohl kaum zur Arbeit gehen und sicher nicht vor Gericht erscheinen“, lacht sie.

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Simone Michael war in Begleitung ihres Lebenspartners unterwegs, welcher ihr in Sachen Modelust kaum nachsteht. Christof Eichenberger ist am Institut für Pflanzenbiologie an der Universität Zürich tätig. Er kann dort anziehen was er möchte, „das spielt dort keine Rolle und interessiert auch niemanden“, wie er sagt. Also gönnt er sich am Wochenende das Vergnügen, ein bisschen mehr als nur das Minimum an Stilbewusstsein zur Schau zu tragen. Da ist etwa eine Trachtenjacke aus Hirschleder von Meindl aus München, eine fein gemusterte Hose des Luzerner Labels Treger und eine Weste aus Schweizer Trachtenstoff, die er sich im Märithüsli auf dem Ballenberg hat schneidern lassen.

Eichenberger hat Freude an Nischenanbietern und authentischem Handwerk. Er leistet selbst auch einen Beitrag dazu, denn nebenbei ist er seit 1999 als Bierbrauer tätig und vertreibt sein eigenes „Drachenbräu“. Und dann ist da natürlich noch Christof Eichenbergers auffälligstes Markenzeichen: Ein keck zu zwei Kringeln hochgezwirbelter Schnauzer, wie man ihn von englischen Dandys kennt. Er trägt ihn seit einigen Jahren und hält ihn mit Schnauzwachs in seiner typischen Form. „Nur am Sonntagmorgen früh hängt er manchmal wie der Bart eines Seehunds“, verrät Eichenberger.

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