Katzenjammertag im Schweizerland – während die Landbevölkerung in den Regionen auf den Stockzähnen grinst und sich darin bestätigt fühlt, öfter mal wieder die Faust im Sack zu ballen, reibt sich der urbane Teil der Bevölkerung die Augen bezüglich dessen, was gestern an den Abstimmungsurnen beschlossen wurde. Die Schweiz schottet sich ab, das Boot scheint voll. Nun denn.
Was tun? Vielleicht muss man die Regionen mal anpacken. Wir denken schon länger, dass man die Klein- und Mittelstädte aufwerten sollte. Es kann ja nicht sein, dass es ausserhalb der Metropolen nur noch öde Provinzkäffer gibt, wo jedes leerstehende Lokal in eine Kebap- oder Pizzabude umgewandelt wird und es in den Innenstädten ausser Immobilienbüros und Hörgeräte-Fachhändler nicht mehr viel gibt? Dabei sind diese entseelten Orte baulich oft attraktiv – à taille humaine.
Man muss die Regionen neu denken, um die Angst aus dem Land zu kriegen. Und diese Nester substanziell aufwerten. In Zeiten der allgegenwärtigen Digitalität sollte das doch klappen? Der Standortvorteil einer Grossstadt ist doch keiner mehr, wenn die gleiche Information zeitgleich auch in kleineren Städten vorhanden ist und genutzt werden kann? Ausserdem lebt es sich im Kleinen doch, der kurzen Wege und persönlichen Kontakte wegen, oft ganz angenehm?
Die Sache ist nicht zu Ende gedacht, sondern nur ein Gefühl. Bis es sich verfestigt, bauen wir vor dem geistigen Auge schon mal die ideale Kleinstadt. Mit den neuen, wunderschönen Bauklötzen von Hay aus Dänemark. An der Zukunft herumhirnen hat selten so Spass gemacht.