Nina, auch ‚Die Finderin‚ genannt, hat in einem Brockenhaus einen wahren Schatz gefunden, der uns an diesem Wochenende eine kleine Zeitreise hat machen lassen. Es handelt sich um zwei kleine Schächtelchen mit Stereo-Diapositiven auf Glasplatten, die von 1929 sind und die Reisen einer (wahrscheinlich wohlhabenden) Schweizer Familie dokumentieren. Die Bilder sind jeweils im Doppel schwarzweiss auf dünne Glasträger belichtet und wurden früher als ‚Stereoskopien‚ bezeichnet – wenn man sie in ein entsprechendes Betrachtungsgerät (später: View-Master) legte, bekam man einen räumlichen Eindruck. Und mit einem einfachen Smartphone und etwas Licht macht man heute daraus Digitalbilder …
Wir wissen nicht, wer auf den Bildern zu sehen ist, aber die Schachteln enthalten die Stichworte ‚Bretagne‘ und ‚Paris‘, und man sieht Familien, junge Menschen, Schiffe, Autos und Häuser aus einer Zeit, die längst vergangen ist – von vor 85 Jahren. Es ist nicht wahrscheinlich, noch jemanden zu finden, der diese Bilder besser einordnen kann, aber vielleicht ist es auch ganz gut so. Das Mysteriöse und Unbekannte, das in diesen gleichzeitig sehr privaten Bildern steckt, machen ihren Reiz aus.
