Am Wochenende haben wir mit 185 Gleichgesinnten, ein Drittel davon schöne Frauen (!), den vierten Zürcher Saturday Style Ride gefahren, eine unpolitische Lustfahrt für Menschen, denen Zweiräder und guter Stil etwas bedeuten. Damit ist eigentlich bezüglich der Frage, warum wir so etwas organisieren, schon alles gesagt, denn das sind ZWEI grosse Themen, die anderen einzeln schon zum Lebensinhalt reichen …
Aber nun gut, es gab sie natürlich wieder, die Fragen: Warum macht man so etwas? Warum organisiert man so etwas, den Style Ride … und warum machen die Leute daran mit? Und natürlich erklingt in einer Stadt wie Zürich auch immer gleich die etwas banale Anschlussfrage: Ist es auch ein Geschäftsmodell?
Um das Pferd gleich vom Schwanz her aufzuzäumen die Antwort auf die letzte Frage: Nein, ein Geschäft ist es nicht, in monatelanger Arbeit Tag für Tag an einem Projekt herum zu hirnen, Adresslisten nachzuführen, Anmeldungen zu bestätigen, nach Sponsoren zu suchen, mit diesen Sitzungen zu machen, die Routen zur Probe abzufahren, Fotos zu posten, (vergeblich) die Medien zu aktivieren (they just don’t give a shit about good news) und schliesslich Poster, Handzettel, Startnummern und anderes zu drucken.
Die Kosten sind gedeckt, keine Sorge. Aber mehr denn auch nicht, denn: Wir sind keine professionellen Event-Organisatoren und haben es wohl nie richtig gelernt, eine Fotowand mit Sponsorenlogos aufzubauen, Ex-Missen einzuladen, Trash-Medien in VIP-Lounges zu locken, Lokalradios für Sendeminuten zu bedrängen und politische Würdenträger aufzubieten, um einer Sache eine gewisse Gravität zu verleihen. Klar wüssten wir, wie das geht – aber, to be honest: We haven’t got so much interest in it. Wir sind einfach nur froh, ein paar Partner gefunden zu haben, die unsere Leidenschaft teilen und ebenso Spass an der Sache haben.
Und vielleicht ist der Saturday Style Ride deshalb so nett und relativ klein, wie er eben ist: Weil es eine Herzenssache ist. Weil es uns ein echtes Vergnügen ist, uns einmal im Jahr mit kreativen Leuten zu treffen, die Stil haben (ganz egal, welcher!), die sich mit Lust anziehen, die Zweiräder mögen und diese Passion mit anderen teilen. Wir haben keine gesellschaftliche oder politische Botschaft. Es geht nicht darum, die Welt zu verbessern. Sondern es geht um Spass und grosse Gefühle, die tagelang anhalten, wenn man mit fast zweihundert „Freunden“ durch die schönste Stadt Europas zu radeln – Freunde, die nicht nur digitale Bekanntschaften sind, sondern Menschen aus Fleisch und Blut.
Also: Wir fahren 2015 wieder. Auch wenn es kein Geschäft ist. Oder vielleicht eben genau drum.
Die angefügten Fotos schoss der unglaubliche Mr.T. alias peopleproject.ch, dem wir sehr herzlich für seine Anwesenheit danken.
gerold brenner
Ein grosses Kompliment lieber Jeroen van Rooijen – perfekte Umsorgung mit viel Liebe zum Detail und zu den teilnehmenden Freunden – da ist Herzblut dahinter und das spürt man davor – dabei & danach! Ein einmaliger Event, den man nicht verpassen darf. Schade das die schönsten Stunden so schnell vergehen …. aber da helfen uns ja die beeindruckenden Photos, die uns immer wieder die Erinnerungen wachhalten und Revue passieren lassen.
Mille Grazie!
PS wann können wir uns denn für nächste Jahr anmelden 😉
Jeroen van Rooijen
Anmeldung für 2015 ist soeben eröffnet – http://www.styleride.ch! Danke, lieber Gerold.