5th Bergkönig Gstaad

Am Wochenende vom 27- bis 29. August 2021 fand in Gstaad zum fünften Mal das Vintage-Velo-Event «Bergkönig» statt – und wir waren zum fünften Mal mit dabei, als sich einige Hundert Fans alter Stahl-Rennräder im mondänen Bergdorf versammelten. Der «Bergkönig» war dieser Jahr Abschluss einer ganzen Velo-Woche in Gstaad, dem «Road Bike Summit».

Ein vorzüglichen Dank an den Veranstalter und Velo-Enthusiasten Alex Beeler, der auf unsere Dienste als «Style-Jury» vertraut und uns die schöne Aufgabe gibt, jeweils die fünf aussergewöhnlichsten Stilhelden der Veranstaltung zu prämieren.

Das Velo-Weekend fand, anders als im völlig verregneten, eiskalten Jahr davor (Bericht hier), bei recht ansprechendem Frühherbst-Wetter statt – es war nicht warm, aber auch nicht kalt, dazu überwiegend sonnig… also fast ideales Velowetter.

Den Auftakt zum dreitägigen Retro-Spass bildete am Freitagmittag das Einzelzeitfahren von Gstaad auf die Alp Gumm. Die zehn Kilometer führen über eine frisch geteerte, aber sehr knackig ansteigende Bergstrasse auf 1800 M.ü.M. – Der Schreibende, verspätet losgefahren, musste auf seinem Pashley 3-Gänger auf Dreiviertel der Strecke wenden und zurückfahren, weil die Party am Ziel bereits vorbei war. Schade – wir versuchen‘s nächstes Jahr wieder.

Am Samstag fand der erste «Concorso d‘Eleganza» der alten Rennräder dann statt: Beim Massensprint vom Gstaader Dorfzentrum zum Park Hotel ging es nicht nur um Speed, sondern auch um Anmut, Outfit und den Gesamteindruck von Mensch und Velo. Beim Apéro im Park Hotel hatte die bunte Truppe dann Gelegenheit, sich am reich gedeckten Buffet auszutauschen – vorzugsweise zum Thema Zweirad, was sonst?!

Am Sonntag folgten ab 6.30 Uhr bei herrlichstem Herbstwetter die zeremoniellen Starts zu den grossen Ausfahrten auf den alten Rennrädern. Die längste Strecke, «Le Fou!», mass 170 km und führte die leistungswilligen Retro-Fahrer über 5000 Höhenmeter. Hut ab vor so viel Sportsgeists auf altem Stahl! Kürzere Runden massen 35 bis 120 Kilometer.

Der Schreibende mit dem vierfachen Bahn-Weltmeister und Olympiasieger Franco Marvulli, der den «Bergkönig» seit fünf Jahren moderiert. (Foto: Werner Imhof)

Am Ziel wurden dann am Sonntag um rund 16 Uhr die schönsten Gerber-Velos prämiert – der sympathische Schweizer Velobauer feierte am «Bergkönig» sein 50-jähriges Jubiläum im Business – und die folgenden Fahrer mit Schönheitspreisen dekoriert:

1. Elena Tenini aus Gossau/ZH (Startnummer 282) für das schönste, auf Mass geschneiderte Trikot des Tages. Ihr ganzes Team «Stahlwolle» verdient zudem eine lobende Erwähnung als beste Gesamt-Truppe.

2. Mark Seisun aus Meggen (Startnummer 100) nahm zum ersten Mal am «Bergkönig» teil und wählte dafür ein schweres, schwarzes St. Galler Arbeitsvelo aus 1942 mit nur einem einzigen Gang. Tolle Leistung und guter Look!

3. Willi Rauch (Startnummer 144) und Gervaise Voisard (No. 149) aus Burgdorf machten einen schönen Eindruck mit sorgfältig abgestimmten Gerber-Velos und dazu passenden Outfits.

4. Benoit Verbaere aus NYon (Startnummer 289) fuhr ein unbekanntes Riesen-Rennrad aus den späten 1980ern im Disco-Design und trug dazu passende Flashy-Klamotten im Pop-Look – sehr cool.

5. Marcia Bodenmann aus Winterthur (Startnummer 209) war zum ersten Mal dabei und verdient eine lobende Erwähnung für ihr elegantes, gut auf das Piero-Zurino-Velo abgsestimmtes Outfit mit Seidenbluse.